Dekubitus (Druckgeschwür)

Dekubitus erkennen

Ein Dekubitus (auch Dekubitusulkus genannt) ist ein Geschwür, das durch eine verminderte Hautdurchblutung entsteht. Diese wiederum wurde durch dauerhaften Druck auf eine Körperregion ausgelöst. Betroffen sind vor allem bettlägerige und stark mobilitätseingeschränkte Patienten wie beispielsweise Querschnittsgelähmte.

Wie kann man einen Dekubitus erkennen?

Meist beginnt eine solche Druckstelle relativ unscheinbar: Die Haut ist etwas gerötet und die Rötung geht auch nicht zurück, wenn man mit dem Finger auf die gerötete Stelle drückt. Bleibt die Stelle allerdings unbehandelt und werden keine Maßnahmen zur Vorsorge (Dekubitus-Prophylaxe) getroffen, drohen schwere Hautschäden bis hin zum Absterben von Gewebe oder einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung. Bei der Pflege von Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit ist es daher besonders wichtig, dass Sie frühzeitig den beginnenden Dekubitus erkennen und schon bei den ersten Anzeichen handeln.

Häufig betroffene Körperstellen

Wie schon gesagt spielt Druck eine ganz entscheidende Rolle bei der Entstehung eines Dekubitus. Besonders betroffen sind also die Körperregionen, auf die über einen längeren Zeitraum Druck ausgeübt wird. Befindet sich dann noch wenig oder keine Muskulatur oder Fettgewebe zwischen der Haut und den darunter liegenden Knochen, ist das Risiko besonders hoch. Die am häufigsten von Druckgeschwüren betroffenen Körperstellen sind:

  • Kreuzbein
  • Steißbein
  • Fersen
  • Schultern
  • Hinterkopf
  • Wirbelsäule
  • Ellenbogen

  • Ohrmuscheln
  • Vorsprung des Oberschenkelknochens (Trochanter major)
  • Knie
  • Ellenbogen
  • Fußknöchel

  • Stirn
  • Ellenbogen
  • Beckenknochen
  • Rippen
  • Kniescheiben
  • Zehen

  • Fersen
  • Fußballen
  • Hinterkopf
  • Gesäß (Sitzbeinhöcker)
  • Wirbelsäule
  • vom Körperzentrum entfernte (distale) Seite des Oberschenkels

Gradeinteilung bei Dekubitus

Schweregrad Symptome

Grad I

Grad 1

Leichte Hautrötung. Diese

  • ist lokal begrenzt.
  • lässt sich mit dem Finger nicht wegdrücken.
  • verschwindet auch nach zweistündiger Entlastung nicht.
  • betrifft nur die Oberhaut (Epidermis).

Grad II

Dekubitus Grad 2

Sichtbarer Hautdefekt. Dieser

  • kann sich in einer offenen oder geschlossenen Blase zeigen.
  • betrifft die Oberhaut (Epidermis) und die darunter liegende Lederhaut (Dermis).
  • ist sehr infektionsanfällig.

Grad III

Dekubitus Grad 3

Tiefes, offenes Geschwür, das

  • Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut (Subkutis) betrifft.
  • abgestorbene (nekrotische) Stellen aufweisen kann.
  • Wundtaschen aufweisen kann
  • auch den unter der Subkutis liegenden Muskel betreffen kann.

Grad IV

Dekubitus Grad 4

Tiefe Hautschädigung, die

  • alle Schichten der Haut betrifft.
  • sich auf die darunter liegenden Muskeln und Knochen erstrecken kann.
  • zum Absterben von Gewebe (Nekrose)  führen kann.
  • Muskeln, Knochen, Sehnen und/oder Gelenkkapseln schädigen kann.

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