Diabetes erkennen

Rund 7 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland leiden unter Diabetes mellitus. Dabei wird zwischen zwei Typen sowie selteneren Arten unterteilt, denen jeweils verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Bei uns erfahren Sie, inwiefern sich die beiden Haupttypen voneinander unterscheiden und welche Symptome für die sogenannte Zuckerkrankheit sprechen können.

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Typ 1 und Typ 2 unterscheiden

Spricht man von Diabetes mellitus, so muss zunächst zwischen Typ 1 und Typ 2 unterschieden werden. Nur etwa 5 bis 10 Prozent aller an Diabetes erkrankten Menschen leiden unter Typ-1-Diabetes. Dieser wird durch den Mangel von Insulin verursacht. Dabei bekämpft das eigene Immunsystem fälschlicherweise die Zellen der Bauchspeicheldrüse, die das wichtige Hormon produzieren. Meist beginnt die Erkrankung im Kindes- oder Jugendalter und hat zur Folge, dass sich die Betroffenen dauerhaft Insulin spritzen müssen.

Über 90 Prozent aller Diabetespatienten sind hingegen dem eher schleichend verlaufenden Typ 2 zuzurechnen, der früher als “Altersdiabetes” bekannt war. In den letzten Jahren erkranken jedoch auch zunehmend jüngere Menschen an Typ-2-Diabetes. Typ-2 entsteht durch eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin, begünstigt durch erbliche Anlagen und hervorgerufen durch Übergewicht sowie Bewegungsmangel. Die jahrelange Überproduktion von Insulin führt dazu, dass der Bedarf steigt und die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Insulin liefern kann – die Blutzuckerwerte steigen. Unterschiedliche Therapieansätze können hier, je nach individueller Ursache, Abhilfe schaffen. Dazu gehören beispielsweise die Gewichtsreduktion, regelmäßige Bewegung, eine angepasste Ernährung sowie verschiedene Medikamente. Verbessert sich der Gesundheitszustand trotz der erfolgten Maßnahmen nicht, müssen auch Typ-2-Diabetiker auf Insulinspritzen zurückgreifen.

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Mögliche Symptome erkennen

Gemein haben die beiden Diabetes Typen somit, dass sie für einen erhöhten Blutzuckerwert sorgen, der sich in unterschiedlichsten Symptomen bemerkbar macht. Wenn der Stoffwechsel zunehmend in Mitleidenschaft gerät, beeinflusst dies auch den Wasser- und Mineralhaushalt im Körper. Den Zellen und dem zentralen Nervensystem steht nun nicht mehr genügend Energie zur Verfügung, was sich auf die unterschiedlichsten Körperfunktionen auswirken kann.

Abgeschlagenheit und Schwäche

Da die Glukose im Blut der Betroffenen nicht in die Zellen gelangen kann, um dort weiter verwertet und in Energie umgewandelt zu werden, fühlen sich viele Diabetes-Patienten schlapp, unkonzentriert und kraftlos. Je nach Schwere des Glukosemangels kann sich dieser in Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zu Bewusstseinsstörungen äußern.

Starker Harndrang und zunehmendes Durstgefühl

Durch die erhöhten Blutzuckerwerte scheidet der Körper über die Niere vermehrt Zucker aus, welcher wiederum Wasser bindet. Die Folge: Die Betroffenen müssen häufig zur Toilette und scheiden dabei große Harnmengen aus. Dadurch entsteht schnell ein Flüssigkeitsverlust, den der Körper durch vermehrtes Trinken ausgleichen will. Das Durstgefühl kann jedoch selbst durch ständiges Trinken nicht gestillt werden.

Trockene Haut

Der hohe Flüssigkeitsverlust kann sich auch auf die Haut negativ auswirken. Manche Betroffene leiden unter Juckreiz und trockenen Stellen. Verantwortlich für die Beschwerden ist manchmal jedoch nicht nur der aus dem Gleichgewicht geratene Wasserhaushalt, sondern auch die erhöhte Produktion von Stresshormonen wie Adrenalin oder Cortisol.

 

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Sehstörungen

Wird Diabetes mellitus nicht behandelt, kann die Krankheit zu Sehstörungen führen. Durch die starken Schwankungen des Blutzuckerspiegels quillt die Linse im Auge auf, was sich negativ auf die Sehschärfe auswirkt. Meist klingen die Beschwerden nach einigen Stunden wieder ab, sollten aber dennoch unbedingt von einem Arzt medizinisch untersucht werden.

Anfälligkeit für Infektionen

Der erhöhte Blutzuckerwert schwächt das Immunsystem und macht die Betroffenen anfälliger für Lungenentzündungen, Hautkrankheiten oder Pilzinfektionen. Abhilfe schaffen nach der Diagnose insbesondere die Grippeimpfung sowie die Pneumokokken-Impfung, die Diabetes-Patienten zum eigenen Schutz empfohlen werden.

Im Zweifel einen Arzt aufsuchen

Wenn Sie oder ein Angehöriger unter einem oder mehreren Symptomen von Diabetes mellitus leiden, sollten Sie dringend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Wird die Krankheit gar nicht oder nur unzureichend behandelt, kann sie gravierende Schäden der Nerven und Blutgefäße nach sich ziehen sowie die Funktion der inneren Organe beeinträchtigen. Die medizinische Untersuchung verschafft Ihnen Klarheit und beugt somit schwere Spätfolgen vor.

Zusammengefasst

Die Anzeichen für eine Diabetes-Erkrankung können von Mensch zu Mensch variieren. Überlassen Sie die professionelle Diagnose einem Facharzt Ihres Vertrauens, der Ihnen auch im weiteren Verlauf einer möglichen Erkrankung mit Rat und Tat zur Seite steht.