Mund- und Zahnpflege

Tipps zur Mund- und Zahnpflege

Ob bei der Betreuung eines Angehörigen oder in der professionellen Pflege: Die richtige Mund- und Zahnhygiene gehört neben der Körperpflege zu den grundsätzlichen Aufgaben des Pflegealltags. Wenn Menschen durch körperliche Einschränkungen oder durch demenzielle Erkrankungen nicht mehr in der Lage sind, sich selbst die Zähne zu putzen, sollten sich andere um die Mundgesundheit der Betroffenen kümmern. Wir haben Ihnen einige wertvolle Tipps zur Mund- und Zahnpflege zusammengestellt.

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Wesentliche Auswirkungen auf die Gesundheit

Wird die Zahn- und Mundhygiene pflegebedürftiger Menschen vernachlässigt, kann dies schwerwiegende Folgen für ihre allgemeine Gesundheit nach sich ziehen. Im höheren Alter bildet sich das Zahnfleisch zurück, die Zahnhälse werden freigelegt und sind nun anfälliger für Karies. Angegriffene Zähne oder die mangelhafte Prothesenpflege führen zu Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme sowie zu Reizungen im Mund- und Rachenraum. Im Kombination mit einem eher trockenen Mund, beispielsweise durch zu geringe Flüssigkeitszufuhr oder durch spezielle Medikamente, kann es somit schnell zu Infektionen kommen. Die richtige Zahn- und Mundpflege ist also von größter Wichtigkeit und beugt teilweise fatalen Folgen vor.

Equipment für die Zahn- und Mundpflege

Zahlreiche Hilfsmittel erleichtern Ihnen die Pflege des Mundraumes. So gibt es im Handel beispielsweise spezielles Zubehör, um den Griff von Zahnbürsten zu verstärken und zu verlängern. Zur eigenständigen Reinigung eignen sich darüber hinaus elektrische Zahnbürsten, während Zahnbürsten mit weichen Borsten und Zahnzwischenraum-Bürsten die Reinigung durch eine andere Person erleichtern. Zahncremes sollten eher mild sein und die Schleimhaut nicht reizen. Zusätzlich sollten Zungenschaber sowie Zahnseide verwendet werden.

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Die Pflege von Zahnprothesen

Bei der Pflege von Zahnprothesen ist ebenso große Sorgfalt notwendig, wie bei der Reinigung von echten Zähnen. Nach den Mahlzeiten sollten Sie die Prothese unter fließendem Wasser reinigen, zum Beispiel mit einer milden Handseife oder etwas Spülmittel. Einmal pro Woche empfiehlt sich zusätzlich die Verwendung einer speziellen Reinigungstablette, welche Sie in Wasser auflösen können. Während eine Teilprothese nach der Reinigung auch nachts im Mund bleiben kann, müssen Sie die Vollprothese entfernen und diese in einem Gefäß mit Wasser aufbewahren.

Die Pflege der Zähne

Die Zähne und Zahnzwischenräume der pflegebedürftigen Person sollten zweimal täglich gereinigt werden. Dabei können Sie gleichzeitig einen Blick auf den Mundinnenraum werfen und nach möglichen Entzündungen oder Verletzungen Ausschau halten. Zudem sollten auch Menschen im hohen Alter regelmäßig den Zahnarzt aufsuchen, um eine Routine-Kontrolle durchführen zu lassen. Ein Facharzt kann zugleich die Zunge und die Schleimhäute untersuchen und somit Mundhöhlenkrebs-Vorsorge betreiben. Um Infektionen zu vermeiden, sollten besonders Schlaganfall-Patienten regelmäßig eine Zahnreinigung durchführen lassen. Bei leichten Entzündungen kann der Betroffene mit natürlichen Tees aus Ringelblume, Salbei oder Thymian spülen. Kamillentee sollte nur in Maßen verwendet werden, da dieser bei übermäßiger Zufuhr den Mundraum austrocknen kann.

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Schutz des Pflegenden

Bei der Zahn- und Mundpflege eines Angehörigen sollten auch Sie selbst Hygienemaßnahmen ergreifen, um die Übertragung von Bakterien oder Pilzen zu vermeiden. Waschen Sie sich vor und nach der Reinigung gründlich die Hände und verwenden Sie bei Infektionen oder offenen Wunden Einmalhandschuhe.

Kommunikation ist alles

Wie in jeder zwischenmenschlichen Beziehung ist Kommunikation auch bei der Mund- und Zahnpflege das A und O. Bringen Sie vor allem bei Menschen mit demenziellen Erkrankungen ein bisschen Geduld mit und sprechen Sie vorab mit Ihnen über den Reinigungsvorgang. Dann steht der Mund- und Zahnpflege nichts mehr im Wege. Führen Sie diese stets in einer aufrechten Position durch, damit sich Ihr Angehöriger nicht verschluckt und lassen Sie ihn nach dem Zähneputzen gründlich ausspucken. Bei rauen Mundwinkeln leisten Cremes zur Wundheilung, beispielsweise mit Vaseline, Abhilfe.

Zusammengefasst

Die richtige Zahn- und Mundpflege ist ausschlaggebend für das allgemeine Wohlbefinden sowie die Gesundheit eines pflegebedürftigen Menschens. Schenken Sie dieser daher täglich und mit großer Sorgfalt Beachtung.