Kostenlose Pflegekurse

kostenlose PflegekurseAngehörige sind oftmals mit der Situation überfordert, dass ein lieber und vertrauter Mensch plötzlich auf eine tägliche Versorgung angewiesen ist und einfache Handgriffe des Alltags nicht mehr selbst bewältigen kann. Da viele dennoch aus sozialen oder finanziellen Gründen an einer häuslichen Pflege ihres Verwandten interessiert sind, ist eine Einarbeitung in die verschiedenen Pflegetätigkeiten unverzichtbar.

Wohlfahrtsverbände und ambulante Pflegedienste bieten in regelmäßigen Abständen kostenlose Pflegekurse an, um Angehörigen alles Wissenswerte zur häuslichen Pflege sowie elementare Handgriffe zu vermitteln. Hierneben profitieren Betroffene in Kursen vom direkten Kontakt mit anderen Betroffenen, um Erfahrungen auszutauschen und hiervon im eigenen Pflegealltag zu profitieren.

Durch kostenlose Pflegekurse wertvolle Kompetenzen entwickeln

Die meisten Pflegekurse umfassen einen theoretischen und praktischen Anteil, um Angehörigen einen umfassenden Überblick über die Pflege in Deutschland zu ermöglichen. In der Theorie werden beispielsweise die Unterschiede der Pflegestufen (zukünftig: Pflegegrade) angesprochen und welche Unterstützung von Pflegegeld über ambulante Sachleistungen bis zu Zusatzleistungen beantragt werden können. Im praktischen Teil wird konkret auf einzelne Pflegebereiche wie Mobilität, Nahrungsaufnahme oder Körperpflege eingegangen, um neue Fähigkeiten zu erwerben und im heimischen Pflegeumfeld einsetzen zu können.

Die Kurse werden im Regelfall in Gruppen in einer zentralen Einrichtung des Trägers abgehalten. Je nach Anbieter wird es möglich, einzelne Termine individuell im heimischen Umfeld des Pflegebedürftigen stattfinden zu lassen. Die Fachkraft des Verbandes oder Pflegedienstes kann so vor Ort feststellen, wie einzelne Pflegetätigkeiten beherrscht werden, um anschließend wertvolle Tipps zu geben. Hierneben bieten viele Träger spezielle Schulungen für Pflegebedürftige unter besonderen Lebensumständen an, beispielsweise für Parkinson oder Demenz-Kranke sowie pflegebedürftige Kinder.

Teilnahme an kostenlosen Pflegekursen

Eine Teilnahmepflicht für Personen, die eine häusliche Pflege bei einem Angehörigen planen oder durchführen, gibt es nicht. Dennoch ist die Teilnahme an einer kostenlosen Schulung allen Betroffenen dringend anzuraten. Zum einen lässt sich durch eine professionelle Anleitung erfahren, wie sich viele Handgriffe der täglichen Pflege einfacher und schneller erledigen lassen. Außerdem steht ein kompetenter Ansprechpartner für Fragen zu den sozialen und psychischen Folgen des Pflegeverhältnisses zur Seite. Aus ihrer Erfahrung heraus wissen viele Pflegeeinrichtungen, das Angehörige die Belastung oftmals unterschätzen und selbst während der Pflegezeit erkranken.

Nicht jedes Kursangebot ist für alle Personen gleichermaßen interessant. Viele Betroffene werden schon in Eigenregie alle theoretischen Grundlagen erarbeitet haben und sind nur auf praktische Tipps angewiesen, andere sind vor allem mit den Formalitäten und Behördengängen überfordert. Auf Nachfrage bei der zuständigen Pflegekasse vor Ort lässt sich erfahren, wer im Umfeld kostenlose Pflegekurse anbietet und welches inhaltliche Spektrum hierbei abgedeckt wird. Durch die gratis Teilnahme gehen Interessenten ohnehin kein Risiko ein.

Die Finanzierung der Kurse

Mit Ausnahme von speziellen Schulungen oder Extras wie einer Anleitung im eigenen Zuhause wird jeder Pflegedienstleister seine Kurse uneingeschränkt kostenlos anbieten. Finanziell abgedeckt sind die Kosten der Weiterbildungsmaßnahmen durch die gesetzliche Pflegeversicherung, wobei der Gesetzgeber auch aus Eigeninteresse handelt. Das Engagement in der häuslichen Pflege ist eine günstigere Alternative zur Unterbringung des Pflegebedürftigen in einer stationären Einrichtung, wodurch höhere Leistungsansprüche aus der gesetzlichen Pflegekasse entstünden. Neben diesem Kostenvorteil hofft der Gesetzgeber außerdem, durch das vertraute Umfeld und eine persönliche Versorgung eine Verschlimmerung der Pflegebedürftigkeit auszubremsen.