Sturzprophylaxe

SturzprophylaxeStürze gehören bei älteren Menschen zu den häufigsten Ursachen für vermeidbare Schädigungen. Die Abschätzung des Sturzrisikos bei Erkrankungen und therapeutische Maßnahmen sind wichtige Aspekte der Pflege von Pflegebedürftigen. Die Sturzprophylaxe umfasst alle pflegerischen Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen. Pflegekräfte sollen in der Lage sein, Sturzrisiken zu erkennen und diese durch Beratung, Anleitung und geeignete Anpassungen zu minimieren.

Die Hauptrisiken für Stürze unterteilen sich in zwei Gruppen:

 

  1. Intrinsische Faktoren (in der Person begründete Faktoren):
  • Einnahme und Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Unruhe
  • Benommenheit
  • Schwindel
  • Veränderungen der Psyche
  • Angstzustände
  • Unruhe
  • Depressionen
  • Einschränkung durch Erkrankungen:
  • Demenz
  • Parkinson
  • Osteoporose
  • Rheuma
  • Störungen der Körperhaltung:
  • Bandscheibenverschleiß
  • Arthrose
  • Andere:
  • Blutdruckschwankungen
  • Kognitive Defizite
  • Verwirrtheitszustände
  • Visuelle Einschränkungen
  • Gleichgewichts- Gangstörungen
  • Vitamin D Mangel
  • Schmerzen, die zu Gewichtsverlagerungen und Schonhaltungen führen
  • Stürze in der Vergangenheit, Angst vor Stürzen
  • Unerwartet auftretende Ereignisse
  • Schlaganfall
  • Herzinfarkt
  • Kreislaufkollaps
  • Bewusstseinsverlust
  • Schwindel

 

  1. Extrinsische Faktoren (in der Umgebung begründete Faktoren):
  • Die Umgebung ist nicht an die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen angepasst
  • fehlende Haltegriffe, Stütz- und Rastmöglichkeiten
  • hohe Stufenkanten
  • rutschige, glatte Fußböden
  • schlechte Lichtverhältnisse
  • Treppen
  • Stolperfallen
  • Unebene Böden, nasse Böden
  • Teppichfalten
  • lose liegende Kabel
  • herumliegende Gegenstände/ Unordnung
  • Bekleidung
  • ungeeignete Brille
  • zu große Kleidung
  • ungünstiges Schuhwerk
  • Umgang mit Hilfsmitteln
  • keine angezogenen Bremsen bei Rollstuhl, Rollator
  • defekte Hilfsmittel
  • ungeschickter Umgang mit den Hilfsmitteln
  • Umbaumaßnahmen/ Abweichungen im Lebensraum, an die der Mensch Zeit braucht, um sich an sie zu gewöhnen