Pflegekostenversicherung

Was ist eine Pflegekostenversicherung?

Sowohl die ambulante als auch die stationäre professionelle Pflege ist oft mit nicht unerheblichen Kosten verbunden, die jedoch viele Menschen nicht aus eigener Tasche bezahlen können. Damit Sie auf dem Gebiet der Gesundheitsversorgung auch im Alter keine Einbußen in Kauf zu nehmen brauchen, kann der Abschluss einer zusätzlichen Pflegekostenversicherung sinnvoll sein. Durch die gesetzliche Pflegeversicherung sind nämlich in keiner Weise alle anfallenden finanziellen Aufwendungen gedeckt. Daher sollten Sie für den Ernstfall schon im Voraus Sorge tragen und durch eine Pflegekostenversicherung sicherstellen, dass nicht Sie oder Ihre Angehörigen die eventuell anfallenden Ausgaben zahlen müssen.

Was leistet die Pflegekostenversicherung?

Eine Pflegekostenversicherung ist nicht das Gleiche wie die gesetzliche Pflegeversicherung, sondern sie ist eine darüber hinaus gehende zusätzliche Absicherung, die Sie privat vornehmen können. Sie übernimmt alle anfallenden finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht von der gesetzlichen Pflegeversicherung getragen werden. So brauchen Sie für die Begleichung der Beträge nicht Ihre Rente in Anspruch zu nehmen. Die Pflegekostenversicherung deckt in der Regel die Aufwendungen für die stationären sowie die im ambulanten Bereich von professionellen Pflegediensten vorgenommenen Pflegemaßnahmen ab. Auch werden die Kosten für nötige Hilfsmittel ganz oder zum Teil erstattet. Auch die Transportkosten für Fahrten zu Krankenhäusern, Ärzten oder Tagespflegeeinrichtungen werden von der Versicherung ausgeglichen. Generell ist es für die Begleichung jedoch nötig, der Versicherungsgesellschaft die finanziellen Ausgaben in Form von Rechnungen nachzuweisen.
Auf dem Gebiet dieser Absicherung haben sich zwei Varianten etabliert:

Entweder Sie erhalten eine bestimmte prozentuale Aufstockung zu den gesetzlichen Pflegeleistungen. Oder die anfallenden restlichen Beträge werden auf jeden Fall bis zum Erreichen einer Jahresobergrenze ganz oder zum Teil übernommen.

Die Vorteile der Pflegekostenversicherung

Ein solcher Abschluss ist immer dann sinnvoll, wenn Sie in hohem Maße professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen, da beispielsweise die Hilfe durch Ihre Angehörigen sowie durch eine private Pflegekraft von einer solchen Versicherung nicht finanziell unterstützt wird. Vorteilhaft sind bei dieser Art der Absicherung auch die ziemlich niedrigen monatlichen Versicherungsbeiträge, die sich allerdings durch den geringen Leistungsumfang ergeben.

Die Nachteile der Pflegekostenversicherung

Da diese Versicherungsvariante lediglich die Kosten für professionelle Pflege übernimmt, sind die meisten Tarife ziemlich unflexibel. Auch müssen Sie sich um die Beschaffung der Nachweise für finanzielle Aufwendungen selber kümmern. Oft ist ebenso die Erbringung der Leistung auf Deutschland beschränkt, da die Gesellschaften beispielsweise für im Ausland lebende Rentner lediglich das geringe Pflegegeld bezahlen. Es kann weiterhin geschehen, dass die Pflegedienste bestimmte Leistungen nicht übernehmen, da diese Ausgaben von der gesetzlichen Pflegeversicherung nicht gezahlt werden.

Benötigen Sie auf jeden Fall eine Pflegekostenversicherung?

Keiner kann den Grad seiner späteren gesundheitlichen sowie geistigen Beeinträchtigung vorhersagen. Daher ist es zur Schaffung einer finanziell abgesicherten Basis sinnvoll, wenn Sie sowohl eine Pflegetagegeld- als auch eine Pflegekostenversicherung abschließen. Über das Pflegetagegeld können Sie nämlich frei verfügen, was bei dem Abschluss einer Pflegekostenversicherung nicht der Fall ist. Diese Leistungen sind, wie ausgeführt, immer zweckgebunden, da die Gesellschaften hier nur für die tatsächlich anfallenden Ausgaben aufgrund der Inanspruchnahme ausschließlich professioneller Hilfe aufkommen. Aus diesem Grund kann die Pflegekostenversicherung immer nur als Zusatz zu einer umfassenden privaten Absicherung im Pflegefall betrachtet werden.