Dekubitus Behandlung

Behandlung von Dekubitus

Natürlich ist die Pflege einer Dekubitus-Wunde und die medikamentöse Behandlung in erster Linie dem Arzt bzw. einer medizinischen Fachkraft vorbehalten. Aber auch Sie als Laie können die Behandlung von Dekubitus mit vielen Maßnahmen unterstützen. So tragen auch Sie einen wichtigen Teil dazu bei, das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen und den Heilungsprozess zu beschleunigen.

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Druckentlastung durch Lagerung

Da Dekubitus durch Druck entsteht, ist die weitestmögliche Reduzierung von Druck auf die betroffene Körperstelle das A und O bei der Behandlung. Diese wird durch das regelmäßige Umlagern des Patienten gewährleistet (-> s. a. Dekubitus-Prophylaxe). Am besten erstellen Sie sich dazu einen Lagerungsplan, der die individuellen Bedürfnisse der zu pflegenden Person berücksichtigt. Grundsätzlich sollten Sie versuchen, möglichst viele Lagerungsarten anzuwenden – allerdings kann es sein, dass z.B. durch Vorerkrankungen bei Ihrem Patienten eine Lagerungsart nicht möglich ist. Im Zweifel lassen Sie sich im Vorfeld am besten von einem Arzt oder einer Pflegefachkraft beraten. Je nach Schweregrad des Dekubitus ist zudem die Anschaffung von Hilfsmitteln – z. B. einer Wechseldruckmatratze, Luftzellenkissen, Lagerungskeil, Lagerungsrolle oder Gelkissen – sinnvoll.

Wundbeobachtung

Genauso wichtig wie die regelmäßige Umlagerung ist die – ebenfalls regelmäßige – Beobachtung der Wunde. Nur so fallen Veränderungen schnell genug auf und es können nötigenfalls weitere Gegenmaßnahmen ergriffen und neue Behandlungskonzepte erarbeitet werden. Am besten erstellen sie sich für die Wundbeobachtung eine Checkliste, die die folgenden Punkte beinhaltet:
  • An welcher Körperstelle befindet sich der Dekubitus?
  • Wie groß ist die Wunde? Dabei wird die Distanz zwischen den Wundrändern sowohl vertikal als auch horizontal gemessen.
  • Gibt es abgestorbenes Gewebe (Nekrosen)? Wenn ja: In welchem Ausmaß?
  • Wie sieht die Wunde aus? Ist sie sauber? Bildet sich bereits Granulationsgewebe (rötliches, feuchtes Gewebe mit körniger Struktur), das auf eine beginnende Wundheilung hindeutet? Oder ist die Wunde eher eitrig oder entzündet?
  • Sind Wundtaschen vorhanden? Wenn ja: Wo befinden sie sich und wie tief sind sie?

Ernährung bei Dekubitus

Für eine gute Wundheilung ist auch eine ausgewogene Ernährung wichtig. Von Bedeutung sind vor allem Eiweiße und Mineralstoffe wie Zink, Natrium, Calcium, Phospor, Cholrid und Kalium. Besonders der Eiweiß-Bedarf ist bei Personen mit Dekubitus erhöht und es kann zu einem Eiweißmangel kommen. Zudem liegt bei vielen älteren Patienten auch ein Zink- und/oder Vitaminmangel vor, der die Wundheilung erschwert. Im Verdachtsfall sollten also die Blutwerte auf die genannten Werte kontrolliert und die Ernährung (nach Rücksprache mit dem Arzt auch mit Nahrungsergänzungspräparaten) angepasst werden. Ebenso wichtig wie eine gute Nährstoffzufuhr ist ausreichend Flüssigkeit. Wie viel Flüssigkeit ein Mensch genau benötigt hängt natürlich von seiner körperlichen Aktivität, seinem Gesundheitszustand (z.B. erhöhter Flüssigkeitsbedarf bei Fieber) und der Umgebung (bei Hitze wird mehr Flüssigkeit benötigt) ab, als Faustregel gilt aber, dass Personen mit Dekubitus etwa 30-40 ml Flüssigkeit pro kg Körpergewicht zu sich nehmen sollten. 

Behandlung von Dekubitus: Wunden versorgen

Wie genau eine Dekubitus-Wunde versorgt werden muss, hängt vom Schweregrad des Druckgeschwürs ab. Gerade offene Wunden sind ein Einfallstor für Keime und können sich sehr schnell entzünden. Um das zu verhindern, müssen Verbände häufig gewechselt und die Wunde dabei richtig gereinigt werden. Diese Schritte können Sie in speziellen Kursen für pflegende Angehörige – oder von einem Arzt/einer ausgebildeten Pflegekraft – selbst erlernen, oder Sie überlassen die Wundversorgung einer Fachkraft. Egal, wie Sie sich entscheiden, Sie sollten in jedem Fall einen engen Kontakt zum behandelnden Arzt und zum Pflegedienst halten, um sich professionelle Tipps einzuholen und im Falle einer Veränderung der Wunde schnell reagieren zu können. Auf keinen Fall sollten Sie jedoch ohne ärztliche Rücksprache Salben, Cremes und dergleichen auf eigene Faust an der Wunde ausprobieren – schwere Entzündungen könnten die Folge sein. 

Pflegepraxis

Lagerungstechniken bei Dekubitus