Auch im zunehmendem Alter gibt es Menschen, die an einer Depression erkranken. Ist der Betroffene älter als 65, so spricht man von einer sogenannten “Altersdepression”. Wieso eine Altersdepression häufig erst spät erkannt wird und welche Anzeichen die psychische Erkrankung ankündigen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Definition einer (Alters)depression
Das Wort “Depression” leitet sich von dem lateinischen Begriff für “Lustlosigkeit” ab. Die psychische Störung führt dazu, dass sich die Gefühlswelt der Betroffenen in negativer Hinsicht verändert. Viele Menschen, die an einer Depression leiden, fühlen sich antriebslos und leer. Während Traurigkeit vorübergehend ist und ganz natürlich zu unseren Emotionen dazugehört, schwindet die Lebensqualität von depressiven Menschen immer weiter.
Zahlen und Fakten zur Altersdepression
Rund 5 Prozent der gesamten Bevölkerung leiden an einer Depression. 20 Prozent dieser Erkrankten sind von einer Altersdepression betroffen, die besonders bei Menschen in Senioren- und Pflegeheimen verstärkt vorkommt. Neben demenziellen Erkrankungen gehört die Altersdepression zu den am häufigsten auftretenden Krankheiten unter Senioren. So sind rund 14 Prozent aller 70 bis 74-Jährigen an einer Altersdepression erkrankt. Bei über 80-jährigen sind es sogar 42 Prozent. Besonders Menschen, die bereits in jüngeren Jahren mit Depressionen zu kämpfen hatten, sind im hohen Alter anfällig, erneut zu erkranken. Der Großteil der Betroffenen ist weiblich, Frauen sind in etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.
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Mehr erfahrenSymptome und Anzeichen einer Altersdepression
Die Symptome einer Altersdepression überschneiden sich nur teilweise mit den Symptomen einer Depression bei jüngeren Betroffenen. Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit können durchaus in beiden Altersgruppen vorkommen, rücken bei der Altersdepression jedoch durch weitere Beschwerden schnell in den Hintergrund. Daher kommt es häufig vor, dass eine Altersdepression zunächst verkannt wird.
Bei der Altersdepression stehen meist körperliche Beschwerden im Vordergrund, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden oder Schwindel. Auch Appetitlosigkeit, innere Unruhe oder Atemprobleme können für eine Depression sprechen. Die körperlichen Anzeichen sind im Falle einer Altersdepression meist psychosomatischer Natur. Das heißt, dass sie sich nicht vollständig körperlich erklären lassen, sondern das seelische Unwohl der Betroffenen widerspiegeln. Wenn körperliche Beschwerden vorliegen, die sich nach einer medizinischen Untersuchung nicht oder nur unzureichend erklären lassen, ist es also durchaus sinnvoll, eine Depression in Betracht zu ziehen. Aktuell gehen Experten davon aus, dass rund 40 Prozent aller Altersdepressionen unerkannt bleiben. Ein näherer Blick empfiehlt sich also auf jeden Fall.
Ursachen einer Altersdepression
Erkranken Menschen ab 65 an einer Depression, sind die Ursachen dafür ebenso vielfältig wie bei jüngeren Betroffenen. Neben genetischen Veranlagungen, können auch Stress und ein Wandel des Lebensstils für die Erkrankung verantwortlich sein. Gerade im hohen Alters müssen sich Menschen neuen Herausforderungen stellen. So fallen beispielsweise tägliche Routinen weg oder es kommt zu körperlichen Einschränkungen. Aber auch Medikamente können Depressionen begünstigen, beispielsweise Herz-Kreislaufmedikamente. Andere Krankheiten, wie Alzheimer, Parkinson oder Schlaganfälle, werden darüber hinaus häufig von Depressionen begleitet.
Untersuchung und Behandlung
Um die Symptome eine Altersdepression von normalen Altersbeschwerden unterscheiden zu können, leistet nur ein Besuch bei einem Arzt Ihres Vertrauens Abhilfe. Bestätigt sich der Verdacht einer Altersdepression, können Sie anschließend an einen Psychiater oder Psychotherapeuten überwiesen werden. Die richtige Diagnose ist somit auch ausschlaggebend für den weiteren Umgang mit der Erkrankung. Neben einer Psychotherapie können Antidepressiva Ihnen wieder neue Lebensfreude schenken und verhindern, dass eine Altersdepression chronisch wird. Dank der richtigen Behandlung werden 25 Prozent aller Betroffenen wieder gesund.